Spinnen sind bei uns nicht besonders beliebt, und besonders die dicken Gartenspinnen ekeln uns an. Dabei verdienen sie mehr als nur ängstliche Blicke. Diese charakteristische Spinne mit dem weißen Kreuz auf dem Hinterleib ist ein stiller Verbündeter unserer Blumenbeete. Wir erklären, was die Kreuzspinne im Garten macht und ob sie für Menschen gefährlich ist.
Sind Spinnen nützlich?
Spinnen, darunter auch Gartenkreuzspinnen (Araneus diadematus), spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie sind natürliche Raubtiere, die helfen, die Insektenpopulationen zu kontrollieren. Sie sind besonders gefährlich für diejenigen, die unseren Pflanzen Schaden zufügen können. Dank der Spinnen gibt es im Garten weniger Blattläuse, Mücken, Fliegen und andere kleine Schädlinge.
Spinnen übertragen im Gegensatz zu einigen Insekten keine Krankheiten auf Menschen oder Haustiere. Sie stellen auch keine Gefahr für Hunde oder Katzen dar. Selbst wenn ein Tier versehentlich ein Spinnennetz zerstört, verschwindet die Spinne einfach. Deshalb sollten wir sie als Verbündete und nicht als Störenfriede betrachten. Unsere Angst vor ihnen ist völlig unbegründet.
Was macht eine Kreuzspinne im Garten?
Die Kreuzspinne lebt meist zwischen Pflanzen, wo sie ihre Netze baut. Ihre Anwesenheit ist ein Zeichen dafür, dass der Garten gesund und voller Leben ist. Diese Spinne bewegt sich nicht allzu oft. Sie ist sehr territorial, wählt einen Ort, an dem sie effektiv Beute fangen kann, und bleibt dort für lange Zeit.
Im Herbst legt das Weibchen der Kreuzspinne 300 bis 900 Eier in einem seidigen Kokon ab. Sie versteckt ihn in Spalten, unter Blättern oder zwischen Pflanzen. Nach der Eiablage stirbt das Weibchen in der Regel, und die jungen Spinnen schlüpfen im Frühjahr. In den ersten Lebenstagen bilden sie dichte Gruppen und verstreuen sich dann, oft dank des sogenannten „Ballonierens”. Sie produzieren silberne Fäden, die sie mit dem Wind an andere Orte tragen. Auf diese Weise kolonisieren sie neue Gebiete.
Das Männchen lässt sich anhand seiner Größe vom Weibchen unterscheiden: Die Weibchen sind deutlich größer (bis zu 2 cm lang), während die Männchen nur 1 cm erreichen. Sie unterscheiden sich auch in der Struktur ihrer Gliedmaßen. Die Männchen haben besser entwickelte Geschlechtsorgane (Bulben) an den Enden ihrer Vorderbeine.
Der Biss der Gartenspinne. Ist er gefährlich?
Diese Spinne ist nicht aggressiv und greift nicht ohne Grund an. Ein Biss der Gartenspinne kann nur dann auftreten, wenn sich die Spinne bedroht fühlt, beispielsweise wenn sie versehentlich zerquetscht wird. Die Spinne sondert Gift ab, das jedoch für den Menschen nicht gefährlich ist. Es kann zu einer leichten Rötung, Juckreiz oder Brennen kommen, ähnlich wie bei einem Mückenstich.
Spinnen lassen sich nicht in unnötige Schwierigkeiten verwickeln. Sie können die Schwingungen ihres Netzes „lesen” und erkennen, ob sie ein Insekt oder vielleicht ein vom Wind bewegtes Blatt gefangen haben. Wenn die Beute zu groß oder zu gefährlich ist, lässt die Spinne sie los, um kein Risiko einzugehen. Selbst in gefährlichen Situationen wird eine Gartenspinne eher einen Biss vermeiden.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Kreuzspinnen Krankheiten übertragen. Ihr Gift wirkt hauptsächlich auf kleine Insekten und stellt keine Gefahr für Menschen und Haustiere dar. Bei Menschen, die gegen Spinnengift allergisch sind, kann es zu einer stärkeren Reaktion kommen. In diesem Fall sollte ein Arzt konsultiert werden. Solche Allergien sind jedoch äußerst selten.