Google, der Technologiegigant im Besitz von Alphabet, wurde von der Europäischen Union mit einer Geldstrafe von fast 3 Milliarden Euro belegt. Die Europäische Kommission wirft dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Werbetechnologie missbraucht zu haben, und fordert es auf, die Bevorzugung seiner eigenen Dienste einzustellen. Diese Entscheidung könnte die Handelsspannungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten verschärfen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Haltung von Präsident Donald Trump, der in letzter Zeit wiederholt alle Maßnahmen kritisiert hat, die sich gegen amerikanische Technologiekonzerne richten.
Die Europäische Kommission teilte mit, dass Google seine Position nutze, um seine eigenen Werbebörsen zum Nachteil seiner Konkurrenten zu fördern. Nach Ansicht von EU-Beamten untergraben solche Praktiken den fairen Wettbewerb und schränken die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher ein.
Die für Wettbewerb zuständige Kommissarin Teresa Ribera betonte in ihrer Erklärung, dass in solchen Fällen ein Eingreifen der staatlichen Behörden erforderlich sei.
„Wahre Freiheit bedeutet Chancengleichheit, wenn alle unter gleichen Bedingungen konkurrieren und die Bürger eine echte Wahl haben“, so Ribera.

Google kritisiert die Entscheidung der EU
Google ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Das Unternehmen kündigte an, Berufung einzulegen.
Lee-Ann Malloch, Vizepräsidentin für Regulierung des Unternehmens, äußerte sich enttäuscht über das Vorgehen der Europäischen Kommission. Sie behauptet, dass die verhängte Geldstrafe ungerechtfertigt sei und die von der EU geforderten Änderungen negative Auswirkungen auf Tausende europäische Unternehmen hätten.
„Dieser Schritt führt zu einer ungerechtfertigten Geldstrafe und verlangt Änderungen, die Tausenden von europäischen Unternehmen schaden und es ihnen erschweren, Geld zu verdienen.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Google wegen seines Geschäftsmodells in die Kritik gerät. Bereits 2023 warf die Europäische Kommission dem Unternehmen vor, sein Werbeprogramm zu bevorzugen, was sich negativ auf Online-Verlage und andere Marktteilnehmer auswirkte.

Spannungen in den Beziehungen zwischen der EU und den USA
Die Entscheidung der Europäischen Kommission könnte sich auf die Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union auswirken. Präsident Donald Trump hat wiederholt europäische Entscheidungen gegen amerikanische Unternehmen kritisiert und sie als Versuch bezeichnet, die Dominanz der USA in der Technologiebranche einzuschränken.
Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Technologieunternehmen wie Google sowohl auf europäischer als auch auf globaler Ebene zunehmend mit Regulierungsmaßnahmen konfrontiert sind, die darauf abzielen, ihren Einfluss auf den Markt zu begrenzen und den Wettbewerb zu verstärken.