Die von einem Betrüger manipulierte 33-jährige Frau ging zur Bank und nahm einen Barkredit in Höhe von 150.000 Euro auf. Das Geld überwies sie mit Hilfe von BLIK-Codes. Ein Familienmitglied schaltete sich ein. Allerdings hatte sie bereits 30.000 Euro verloren. Sie war überzeugt, dass sie auf diese Weise ihr Geld schützen würde.
„Guten Tag, ich bin Mitarbeiter der Bank. Haben Sie einen Kredit beantragt? Jemand hat versucht, mit Ihren Daten einen Kredit aufzunehmen, aber wir konnten ihn rechtzeitig sperren. Befolgen Sie einfach meine Anweisungen…“, hörte die 33-jährige Einwohnerin einer Stadt in Deutschland am Telefon.
Sie glaubte, dass nur die Zusammenarbeit mit dem „Bankberater“ ihr Geld retten könne. Gemäß den Anweisungen des Betrügers ging sie zur Bank, nahm einen Kredit in Höhe von 150.000 Euro auf und begann dann, Geld an einem Geldautomaten einzuzahlen, indem sie es über BLIK-Codes übertrug.
„Glücklicherweise hat die Frau dank der Wachsamkeit eines Familienmitglieds und der blitzschnellen Reaktion der Polizei nicht den gesamten Betrag an den Betrüger überwiesen. Leider hat sie dennoch mehr als 30.000 Euro verloren”, berichtet Oberstleutnant Violeta Szymanik von der Polizei.
So gehen Betrüger vor
„Der Mechanismus basiert immer darauf, starke Emotionen hervorzurufen. Eine verwirrte Person beginnt impulsiv zu handeln, weil sie glaubt, mit einem echten Bankmitarbeiter zu sprechen“, berichten die Polizisten.
Ihren Angaben zufolge sieht das Vorgehen der Kriminellen Schritt für Schritt wie folgt aus:
- Sie schüren Angst. Der Betrüger meldet einen versuchten Kreditbetrug oder einen Angriff auf das Konto.
- Sie gewinnen Vertrauen. Der Betrüger stellt Fragen zur Sicherheit, z. B. zum Öffnen unbekannter Links, zum Erhalt beunruhigender Telefonanrufe oder zum Datendiebstahl.
- Sie etablieren Autorität. Der Betrüger versichert, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt, mit der sich der Sicherheitsdienst der Bank und die Strafverfolgungsbehörden befassen.
- Manipulation. Der Betrüger fordert Sie auf, sich in das Online-Banking-System einzuloggen und seine Anweisungen zu befolgen.
- Erpressung von Informationen. Das Opfer gibt selbst Auskunft über seine Kreditwürdigkeit und verfügbaren Angebote.
- Abschluss des Betrugs. Das Opfer geht zur Bank, hebt seine Ersparnisse ab oder nimmt einen Kredit auf und überweist das Geld in der Annahme, dass es sein Geld „sichert”.
Die Polizei gibt Tipps, wie Sie sich schützen können

- Seien Sie misstrauisch. Ein echter Bankmitarbeiter wird Sie nicht auffordern, einen Kredit aufzunehmen oder eine Überweisung zu tätigen.
- Handeln Sie nicht unter Druck. Betrüger spielen mit Ihren Emotionen. Halten Sie immer inne, überdenken Sie die Situation und kontaktieren Sie Ihre Angehörigen.
- Überprüfen Sie alles. Legen Sie auf und rufen Sie selbst die offizielle Hotline Ihrer Bank an oder wenden Sie sich an die nächstgelegene Filiale in Deutschland.
- Geben Sie keine Zugangsdaten wie Logins, Passwörter, SMS-Codes oder BLIK weiter.
- Reagieren Sie. Wenn Sie einen Betrug vermuten, wenden Sie sich sofort an die Polizei.
- Denken Sie daran. Jeder von uns kann zum Ziel von Betrügern werden, aber durch Aufklärung und Wachsamkeit lassen sich Verluste vermeiden. Bevor Sie der dramatischen Geschichte eines „Bankberaters” Glauben schenken, legen Sie auf und überprüfen Sie, was vor Ort vor sich geht, indem Sie die Ihnen bekannte Nummer Ihrer Bank anrufen oder sich an die nächstgelegene Filiale in Deutschland wenden.